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Die offiziellen Mühle Spielregeln leicht verständlich erklärt

Mühle ist ein Brettspiel für 2 Spieler mit jeweils 9 schwarzen und 9 weißen Spielsteinen. Die genaue Herkunft des Brettspiels ist unbekannt. Spielbretter aus Stein oder Ton mit Mühle ähnlichen Mustern sind allerdings auf der ganzen Welt zu finden. So wird z. B. vermutet, dass die kleine Mühle bereits 500 v. Chr. in China gespielt wurde.

Besonders im römischen Reich war die kleine Mühle äußerst beliebt. Dies führte auch dazu, dass im Laufe des Mittelalters die große Mühle entstand und gerade in Europa an besonderer Popularität gewann. Auch heute noch zählt Mühle noch zu einem der bekanntesten Brettspiele überhaupt. Aufgrund der schnell und einfach zu erlernenden Mühle Spielregeln eignet sich das Brettspiel für jedes Alter.

Mühle Spielregeln

Das Ziel des Brettspiels ist es, möglichst oft eine Mühle aus 3 Steinen zu schließen, und dem Gegner dadurch Spielsteine wegzunehmen, bis dieser nur noch 2 Steine übrig und somit verloren hat. Das Mühle Spielbrett besteht aus 3 ineinander liegenden Quadraten, deren Seitenmitten durch 4 Linien miteinander verbunden sind.

Eine Mühle besteht aus 3 gleichfarbigen Steinen, die in einer Linie aneinander liegen. Sobald alle 3 Steine aneinander gelegt werden, nennt man dies: eine Mühle schließen. Verschiebt man nun einen der 3 Steine, nennt man dies: eine Mühle öffnen.

Die 3 grünen Steine bilden eine geschlossene Mühle. Die blauen Steine bilden eine offene Mühle. Der mittlere blaue Stein kann verschoben werden, um die Mühle zu schließen.

Sobald eine Mühle geschlossen wird, darf man einen gegnerischen Spielstein aus dem Spiel entfernen. Befinden sich 3 Steine allerdings in einer geschlossenen Mühle, sind diese sicher und können somit nicht aus dem Spiel entfernt werden. Grundsätzlich lässt sich der Spielablauf in 3 Phasen unterteilen:

Setzphase

Zu Beginn des Spiels wird ausgelost, welcher Spieler die weißen und welcher die schwarzen Spielsteine erhält. Der Spieler mit den weißen Steinen startet traditionell das Spiel, obwohl die Mühle Spielregeln dies nicht explizit vorschreiben. Anschließend legen beide Spieler abwechselnd jeweils 1 Spielstein auf das anfangs leere Spielbrett, bis alle 18 Spielsteine aufgelegt sind.

Die grünen Ringe markieren alle möglichen Setzpunkte eines Mühlebretts.

Die Spielsteine dürfen hierbei an alle Kreuzungs- oder Eckpunkte der Quadrate und Linien platziert werden. Es ist zudem bereits in der Setzphase möglich, eine Mühle zu bilden und somit einen gegnerischen Spielstein zu eliminieren. Werden beim Setzen eines Spielsteins allerdings zwei Mühlen auf einmal gebildet, darf trotzdem nur ein Spielstein entfernt werden.

Zugphase

Sind alle Steine gesetzt, startet die Zugphase. Nun dürfen die beiden Spieler abwechselnd jeweils 1 Stein von einem Kreuz- bzw. Eckpunkt zu einem benachbarten Kreuz- bzw. Eckpunkt verschieben. Die Mühle Spielregeln setzen allerdings voraus, dass der neue Punkt noch nicht von einem anderen Spielstein besetzt ist.

Die blauen Striche markieren alle möglichen Zugmöglichkeiten von Blau.

Sollte es einem Spieler nicht mehr möglich sein, einen gültigen Zug auszuführen, hat dieser automatisch verloren. Durch das Verschieben der Spielsteine soll versucht werden, die eigene Position zu verbessern, den Gegner zu blockieren und insbesondere Mühlen zu bilden.

Sobald eine Mühle gebildet wird, darf man einen gegnerischen Spielstein aus dem Spiel entfernen, insofern dieser nicht Teil einer geschlossenen Mühle ist.

Wird die Mühle geöffnet und erneut geschlossen, darf ein weiterer Stein entfernt werden und so weiter. Seit dem Jahr 2010 erlauben die offiziellen Mühle Spielregeln auch das Schlagen eines Spielsteins in einer geschlossenen Mühle, allerdings nur unter der Bedingung, dass der Gegner ausschließlich Steine in geschlossenen Mühlen besitzt. Diese verhältnismäßig neue Regel hat zwar bei Turnieren Gültigkeit, wird aber gerade von Hobbyspielern und von einigen kommerziellen Regelwerken nicht berücksichtigt.

Endphase (Sprungphase)

Die Endphase startet, sobald ein Spieler nur noch 3 Steine besitzt. Der Spieler darf zwar weiterhin nur einen einzigen Zug auf einmal ausführen, allerdings darf er mit seinen Spielsteinen nun „springen“. Das bedeutet, der Spieler kann seine Spielsteine an jeden beliebigen freien Kreuz- bzw. Eckpunkt versetzen, auch wenn dieser nicht benachbart oder durch andere Spielsteine abgegrenzt ist.

Blau hat nur noch 3 Steine und befindet sich somit in der Sprungphase. Deshalb kann Blau mit dem rechten unteren Stein direkt zu den anderen beiden Steinen springen, um eine Mühle zu schließen.

Verliert ein Spieler einen der 3 Steine und hat nur noch 2 übrige Steine, dann hat laut den Mühle Spielregeln das Spiel verloren, da er mit 2 Steinen keine Mühle mehr bilden kann. Sollten beide Spieler noch 3 Steine übrig haben, befinden sich auch beide in der Sprungphase. Der Spieler, der in diesem Fall schneller eine Mühle schließen kann, gewinnt somit das Spiel.

Mühle Spielende

Insgesamt gibt es laut den offiziellen Mühle Spielregeln 4 Möglichkeiten, wie das Spiel beendet werden kann. Diese 4 haben wir dir im Folgenden aufgelistet.

  • Sieg/Niederlage: Ein Spieler hat nur noch 2 Spielsteine und kann somit keine Mühle mehr bilden.
  • Sieg/Niederlage: Ein Spieler ist an der Reihe und kann keinen legalen Zug mehr ausführen.
  • Unentschieden: Beide Spieler haben nach insgesamt 20 Zügen in Folge keine Mühle mehr gebildet.
  • Unentschieden: Es wird 3 Züge in Folge dieselbe Spielstellung erreicht.

Mühle Strategie

Das Mühle Brettspiel zählt zur Kategorie der Denksportspiele. Im Gegensatz zu dem Glücksspiel, spielt der Zufall bei Mühle keine Rolle, sondern lediglich das Können und die Erfahrung des einzelnen Spielers. Ähnlich wie bei anderen Denksportspielen, wie zum Beispiel Schach, kann man durch wiederholtes Training und Studieren des Spiels also seine Gewinnchancen erhöhen.

Im Vergleich zum Schachspiel ist das Mühle Brettspiel allerdings wesentlich variantenärmer und somit auch um einiges leichter zu erlernen. Auch die Mühle Spielregeln und strategischen Taktiken sind weniger komplex und einfacher zu verstehen.

Grundsätzlich endet Mühle immer in einem Remis (Unentschieden), wenn beide Spieler keinen Fehler machen. Der Spieler, der als zweiter setzt, hat allerdings einen leichten Vorteil, da er den letzten Stein setzt und somit einen möglichen Zugzwang besser berechnen kann. In Folge haben wir dir die wichtigsten Mühle Strategien und Taktiken zusammengefasst, die du auf jeden Fall kennen solltest:

Mobilität in der Setzphase

Gerade beim Setzen der Steine und zu Beginn des Spiels ist es oft gar nicht so wichtig direkt Mühlen zu bilden. Stattdessen sollte der Fokus darauf liegen, die Steine so zu platzieren, dass eine möglichst große Bewegungsfreiheit gegeben ist. Der Grund dafür ist, dass es im Laufe des Spiels wenig hilft viele Steine zu besitzen, die dafür aber blockiert sind und somit Ihren Zweck nicht erfüllen können.

Die blauen Kreise markieren die Kreuzpunkte und die grünen Kreise die 4 besten Kreuzpunkte mit den meisten Zugmöglichkeiten.

In diesem Sinne sollten Eckpunkte eher gemieden und Kreuzpunkte bevorzugt werden. Besonders empfehlenswert sind die 4 Kreuzungspunkte des mittleren Quadrats, da diese die meisten Bewegungsoptionen bieten. Beim Schlagen eines Steines ist es außerdem oftmals die bessere Entscheidung, eine zusätzliche blockierte Mühle zu öffnen, anstatt eine gegnerische Mühle zu verhindern.

Immerhin, kann die erste Mühle wieder geöffnet werden, wodurch der Gegner davon abgehalten wird, seine neu gewonnene Mühle ebenfalls wieder zu öffnen. Die bisher blockierte Mühle kann nun aber geschlossen oder (im Falle, dass der Gegner von dieser einen Stein entfernt hat) mit einem anderen Stein gebildet werden.

Die Zentrumsmühle

Eine der besten und bekanntesten Strategien in der Setzphase ist die sogenannte Zentrumsmühle. Dabei wird versucht, zwei offene Mühlen auf einmal zu erzeugen, wodurch der Gegner nur eine davon verhindern kann. Dafür wird klassischerweise im innersten Quadrat ein Spielstein in eine Ecke gesetzt.

Der zweite Stein wird dann auf der gegenüberliegenden Ecke platziert. Der dritte Stein kann nun in eine der beiden restlichen Ecken gelegt werden, wodurch zwei offene Mühlen erzeugt werden. Da ein Zug nicht ausreicht, um beide Mühlen zu blockieren, kann mit dem nächsten Zug eine Mühle gebildet werden.

Die grünen Kreise markieren zwei Möglichkeiten, um eine Mühle zu bilden. Blau kann nur eine davon verhindern. Blau hat sich deshalb entschieden, mit derselben Taktik zu kontern und hat zwei mögliche Ecken, um zwei offene Mühlen zu erzeugen. Grün hat daher ebenfalls keine Möglichkeit mehr, um Blau daran zu hindern.

Der Gegner kann dieser Taktik entgegenwirken, indem er gleich zu Beginn das Quadrat so blockiert, dass die Bildung der Zentrumsmühle untergraben wird. Ebenfalls kann der Gegner kontern, indem er auf einem anderen Quadrat die genau gleiche Taktik verfolgt, da in diesem Fall beide Spieler zwei offene Mühlen und in Folge eine geschlossene Mühle erhalten.

Die Zwickmühle (Doppelmühle)

Besonders effektiv ist die sogenannte Zwickmühle. Bei dieser hat ein Spieler zwei Mühlen, wobei ein Spielstein mit jedem Zug von der einen zur anderen Mühle wandert. Somit wird mit jedem Zug eine Mühle geschlossen und ein gegnerischer Spielstein kann entfernt werden.

Grün hat eine Zwickmühle und kann mit jedem Zug eine der beiden Mühlen schließen. Der grüne Strich markiert hierfür den Weg. Blau kann seine Mühle nicht öffnen, da diese ansonsten nicht vor der Zwickmühle geschützt ist.

Dadurch wird ebenfalls verhindert, dass ein gegnerischer Spieler eine geschlossene Mühle öffnet, da diese sofort der Zwickmühle zum Opfer fallen würde. Besitzt ein Spieler eine Zwickmühle, kann diese oft erst wieder in der Sprungphase aufgehalten werden.

Die Blockade

Aufgrund des begrenzten Spielfelds ist eine der wichtigsten Taktiken ebenfalls das Blockieren des Gegners. So kann ein einzelner Stein zum Beispiel eine gesamte gegnerische Mühle vom Schließen abhalten. Auch sollte nicht vergessen werden, dass die eigene Strategie nicht auf das Entfernen der gegnerischen Steine, sondern das Blockieren ausgelegt werden kann. Hat der Gegner nämlich keinen gültigen Zug mehr zur Verfügung, da er von allen Seiten blockiert ist, hat er automatisch verloren.

Die Mühle offen halten

Ebenfalls ist es nicht immer ratsam, eine eigene Mühle sofort zu schließen. Der Gegner könnte nämlich damit reagieren, dass er die Mühle blockiert und die Mobilität dadurch deutlich einschränkt. In diesem Fall ist es oft sinnvoller, eine weitere Mühle vorzubereiten und die erste Mühle nur zu schließen, wenn eine deutliche Gefahr vom Gegner ausgeht.

Mühle Varianten

Aufgrund der langen Geschichte des Brettspiels gibt es auch viele verschiedene Varianten, wobei einige davon auch andere oder zusätzliche Mühle Spielregeln aufweisen. Im Folgenden haben wir dir ein paar der bekanntesten Varianten zusammengefasst:

9er Mühle (große Mühle)

Die 9er Mühle ist die klassische und bekannteste Version. Die Mühle Spielregeln dieses Beitrags beziehen sich daher auch auf diese Variante des Brettspiels.

3er Mühle (kleine Mühle)

Die 3er Mühle war insbesondere früher bekannt und populär. Das Spielbrett besteht aus einem Quadrat mit 4 Linien. Dadurch ergeben sich lediglich 9 mögliche Punkte. Gespielt wird mit 3 schwarzen und 3 weißen Spielsteinen. Aufgrund der wenigen Möglichkeiten ähnelt diese Variante vielmehr einer Art von Tic-Tac-Toe als dem heute bekannten 9er Mühle.

6er Mühle

Das Spielbrett der 6er Mühle ist gleich aufgebaut wie jenes der 9er Mühle, allerdings fehlt das äußerste Quadrat. Bei dieser Variante untersagen die Mühle Spielregeln zudem das Springen bei 3 Spielsteinen. Weitere Varianten sind das 5er oder das 7er Mühle. Alle drei Varianten werden heutzutage aber kaum mehr gespielt.

Morabara (12er Mühle)

Das Morabara ist insbesondere in Afrika verbreitet und unterscheidet sich in mehreren Hinsichten von den klassischen Mühle Spielregeln. Der größte Unterschied liegt darin, dass mit 12 Steinen gespielt wird und die Eckpunkte der Quadrate durch diagonale Linien miteinander verbunden sind.

Aufgrund der umfassenderen Zugmöglichkeiten gibt es auch mehr mögliche Spielverläufe und das Können ist somit in dieser Variante ausschlaggebender. Hier findest du mehr zu den Morabara Spielregeln.

Lasker Mühle

Die Lasker Mühle ist noch relativ jung und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom langjährigen Schachweltmeister Emanuel Lasker entwickelt. Er erweiterte das klassische Spiel um zwei Mühle Spielregeln:

  • Beide Spieler erhalten nicht 9, sondern 10 Spielsteine.
  • Die Setz- und Zugphase werden zu einer gemeinsamen Phase kombiniert. In dieser neuen Phase kann jeder Spieler selbst entscheiden, wann er einen neuen Stein setzen oder einen bereits gesetzten Stein verschieben möchte.

Hoffentlich konnten wir dir mit unserem Beitrag zu den Mühle Spielregeln weiterhelfen. Wenn du dich in deiner Freizeit gerne herausforderst, können wir dir noch weitere Denksportspiele wie zum Beispiel Schach, Sudoku, Scrabble oder Poker empfehlen. Spielst du allgemein gerne Brettspiele und ähnliches? Dann lass dich gerne auch von unseren weiteren Spielideen inspirieren.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu den Mühle Spielregeln

Zum Abschluss haben wir dir noch ein paar der am häufigsten gestellten Fragen zu den Mühle Spielregeln zusammengefasst.

Wie viele Steine braucht man für Mühle?

Je nach Variante werden unterschiedlich viele Spielsteine benötigt. In der bekanntesten und meist verbreitetsten Version der großen Mühle wird mit 9 schwarzen und 9 weißen Steinen gespielt.

Wann hat man in Mühle verloren?

Das Spiel gilt als verloren, wenn ein Spieler nur noch 2 Spielsteine besitzt oder keinen einzigen gültigen Zug mehr ausführen kann, da er vom Gegner blockiert wird.

Welche Herkunft hat das Mühle Brettspiel?

Die genaue Herkunft ist unbekannt. Allerdings gibt es erste Versionen aus Stein oder Ton auf der ganzen Welt verteilt. So war das Spiel bereits bei den Römern äußerst beliebt und wurde auch schon in China 500 v. Chr. gespielt.

Wann kommt es zu einem Unentschieden in Mühle?

Ein Unentschieden entsteht dann, wenn 20 Runden in Folge kein Spieler eine Mühle bildet oder wenn 3 Züge in Folge genau dieselbe Spielstellung erreicht wird.

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Armin Köck
Armin Köck

Armin liebt es in seiner Freizeit neue Aktivitäten auszuprobieren und sich selbst herauszufordern. Er ist davon überzeugt, dass man nie zu alt ist, um seine wahre Leidenschaft zu entdecken.

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