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So kannst du Schach lernen und schnell besser werden

Sind dir die Grundlagen des Brettspiels noch nicht bekannt oder möchtest du diese gerne auffrischen? Dann sieh dir am besten zuerst den Artikel Schach Regeln (Teil 1) an.

Du bist mit den Grundlagen bereits vertraut, möchtest aber besser werden und noch mehr über Schach lernen? Perfekt! In diesem Artikel führen wir dich Schritt für Schritt zu einem besseren Verständnis, wie die Dynamik des Strategiespiels funktioniert.

Richtig Schach lernen

Jeder kann Schach lernen, sein Spielverständnis verbessern und durch ein paar Techniken und Schach Eröffnungen bessere Ergebnisse erzielen. Du solltest dir allerdings im Klaren sein, dass du nur durch das Lesen dieses Beitrags kein herausragender Spieler werden wirst. Natürlich benötigst du dafür auch sehr viel Übung.

In diesem Artikel zeigen wir dir die wichtigsten Tipps und Tricks, die du beachten solltest, um in kurzer Zeit besser zu werden und die wichtigsten Prinzipien des Spiels zu verstehen. Versuchst du dich an diese Tipps zu halten und diese Schritt für Schritt in deine Spielstrategie zu integrieren, wirst du beim Schach lernen auch wesentlich schneller Fortschritte machen.

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Du solltest dich übrigens nicht auf deine Elo Zahl verklemmen und versuchen diese permanent auf einem Höchststand zu halten. Beim Schach Lernen geht es auch darum, Risiken einzugehen und vielleicht sogar auf deine Instinkte zu vertrauen.

Nur auf diese Weise kannst du eine neue Technik oder Schach Eröffnung üben, auch wenn du deswegen verlieren solltest! Das Wichtigste ist, dass du Erfahrung sammelst und dein Verständnis über die Dynamiken des Spiels verbesserst.

Angriff und Tausch

Als Schachspieler musst du ständig die Vor- und Nachteile deines nächsten Zuges abwägen. Dies ist einer der wichtigsten Schritte beim Schach lernen für Anfänger. Grundsätzlich gilt: Greife nur an, wenn du dadurch einen Vorteil oder der Gegner einen Nachteil erlangt. Ansonsten solltest du dich darauf konzentrieren, deine Spielfiguren besser zu positionieren.

Wie bereits erwähnt, sind nicht alle Figuren gleich stark. Drückt man nun den Nutzen einer Figur als Zahl aus, kann man die einzelnen Figuren miteinander vergleichen. Ebenfalls kannst du so schnell und einfach berechnen, ob dir ein Angriff einen Vorteil verschaffen würde oder nicht.

Im Normalfall sollte eine bessere Spielfigur nicht gegen eine schlechtere getauscht werden. Folgende Tabelle zeigt dir, welche Figur welchen Wert hat. Der König hat keinen Wert, da dessen Verlust das Ende des Spiels bedeutet.

Dame9
Turm5
Läufer3
Springer3
Bauer1
König/

Solltest du nun zum Beispiel einen Angriff planen, bei dem beide Spieler 3 Figuren verlieren, kannst du schnell berechnen, ob sich dieser Angriff für dich lohnt. Verlieren beide Spieler denselben Wert, ist dies ein Tausch.

Einen gleichwertigen Tausch zu starten ist dann sinnvoll, wenn deine übrigen Schachfiguren einen höheren Gesamtwert als die des Gegners haben (sprich, wenn du am Gewinnen bist) oder dieser einen anderen Nachteil dadurch erhält. Solltest du im Rückstand oder Gleichstand mit dem Gegner sein, kann ein von dir gestarteter Tausch auch schnell zu einem Nachteil für dich werden.

In den meisten Fällen ist es außerdem ratsam, wenn du mit deiner schwächsten Figur zuerst angreifst, damit du im Falle eines Fehlers nicht deine stärkste Figur verlierst.

Ob ein Angriff, beziehungsweiße ein Tausch sinnvoll ist, hängt allerdings auch immer stark von der jeweiligen Situation ab. Dennoch können die eben genannten Tipps dir dabei helfen eine schnellere und bessere Entscheidung zu treffen.

Schach Eröffnungen

Es gibt eine Vielzahl an Schach Eröffnungen und hier stellt sich natürlich auch die Frage, welche die besten Eröffnungen sind. Grundsätzlich gibt es nicht die eine beste Schach Eröffnung, sondern es ist wichtig das Schachbrett zu kontrollieren und eine gute Positionierung aufrechtzuerhalten.

Daher solltest du versuchen, die eigenen Spielfiguren möglichst mittig am Spielfeld zu platzieren. Dies hilft dir dabei, dass du die Kontrolle über das gesamte Spielbrett erlangst und deine Spielfiguren möglichst viele Optionen für unterschiedliche Züge haben. Eine gute Schach Eröffnung kann man in 3 Phasen unterteilen. Möchtest du Schach lernen und vor allem besser werden, musst du diese 3 Phasen unbedingt beherrschen und trainieren.

1. Phase der Schach Eröffnung

Im ersten Schritt solltest du versuchen deine Position in den inneren vier Feldern zu stärken, da diese die größte Kontrolle über das Spielfeld ermöglichen. Dies passiert im Normalfall durch einen Bauern.

Der Bauer vor dem König oder der Dame kann mit einem Doppelschritt direkt eines der vier mittigsten Felder besetzen. Diese Felder liefern den größten Handlungsumfang.

2. Phase der Schach Eröffnung

Im zweiten Schritt solltest du deine besseren Figuren in den umliegenden Feldern gut platzieren, sodass diese sowohl zur Verteidigung als auch für den Angriff genutzt werden können. Hier solltest du insbesondere deine Läufer und Springer platzieren, welche wesentlich mehr Felder beschützen und bedrohen können als ein einfacher Bauer.

Im Gegensatz zu Schwarz, beherrscht Weiß mit seiner Positionierung wichtige Felder in der Mitte. Außerdem ermöglicht die bessere Positionierung von Läufer und Springer wesentlich mehr Zugmöglichkeiten für Weiß.

3. Phase der Schach Eröffnung

Im dritten Schritt gilt es, den König in Sicherheit zu bringen. Dies erfolgt oft durch eine Rochade, da der König so von den seitlichen Bauern beschützt wird und der Turm eine bessere Position erhält, um in das Spielgeschehen einzugreifen.

König und Turm tauschen bei der Rochade Platz. Der König erhält eine defensive und sichere Position, während der Turm eine offensivere

Achte aber darauf, dass der König nicht von den eigenen Bauern blockiert wird, da diese bei einem Angriff des gegnerischen Turms oder der gegnerischen Dame schnell zu einem Schachmatt führen können.

Die beste Schach Eröffnung

Viele Spieler, die mit dem Schach Lernen beginnen, fragen sich erst einmal, welche eigentlich die beste Schach Eröffnung ist. In Wirklichkeit gibt es aber nicht die eine beste Eröffnung, denn die Theorie befasst sich mit unzähligen verschiedenen Variationen. Oft kann es sogar besser sein, mit einer unerwarteten Schach Eröffnung zu starten, da der Gegner in diesem Fall auf eine unbekannte Situation reagieren muss.

Trotzdem ist es durchaus von Vorteil, beim Schach lernen Zeit zu investieren, um einige grundlegende Eröffnungen zu erwerben und zu beherrschen. Ein paar der besten Schach Eröffnungen für Anfänger sind zum Beispiel die italienische Eröffnung, die spanische Eröffnung (Ruy Lopez), die sizilianische Verteidigung, die französische Verteidigung und die slawische Verteidigung.

Möchtest du dir diese und weitere Schach Eröffnungen im Detail ansehen? Dann empfehlen wir dir folgenden Beitrag von „Chess.com“.

Wie viele Schach Eröffnungen brauche ich?

Auch wenn es reizvoll sein kann, beim Schach lernen direkt eine Vielzahl an Eröffnungen auszuprobieren, ist dies gerade anfangs oft nicht förderlich, um schnell ein besserer Spieler zu werden. Ein paar wenige Schach Eröffnungen reichen oft schon. Vielmehr solltest du dich darauf fokussieren, die 3 Phasen erfolgreich auszuführen und im Laufe des Spiels gute Entscheidungen zu treffen, um deine Position stetig zu verbessern.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dein Spiel gut eröffnen kannst, dann sieh dir am besten folgendes Video zum Schach lernen an. Dieses ist gerade für Anfänger geeignet, da es die wichtigsten Punkte, die wir bereits genannt haben, wiederholt und dir eine strukturierte Einführung in verschiedene Eröffnungsmöglichkeiten gibt.

Ebenfalls können wir dir folgendes Video empfehlen, welches sich damit befasst, wie du Schach Eröffnungen am besten lernen und üben kannst. Leider ist dieses Video allerdings nur auf Englisch verfügbar.

Schach Techniken

Sobald du deine Spielfiguren gut platziert hast, kannst du deine Positionierung zwar weiterhin verbessern, solltest allerdings auch aktiv nach Schwachstellen in der gegnerischen Aufstellung suchen. Folgende Techniken können dir hierbei behilflich sein:

Das Gabeln

Die Technik Gabeln bedeutet, dass zwei gegnerische Schachfiguren von einer einzigen deiner Figuren gleichzeitig bedroht werden. Besonders effektiv ist Gabeln, wenn die eigene Spielfigur einen niedrigeren Wert als die beiden gegnerischen hat.

Der weiße Bauer nutzt einen Doppelschritt, um in die Offensive zu gehen.
In dieser neuen Position bedroht der Bauer gleich 2 Figuren, die beide wertvoller sind. Schwarz kann nur mit einer von beiden Figuren ausweichen.

Der Spieß

Bei einem Spieß stehen zwei Figuren auf einer Linie. Sollte nun die vordere Figur bedroht werden, können nicht beide gegnerischen Spielfiguren ausweichen. Besonders effektiv ist diese Technik, wenn die hintere Figur wertvoll ist und die vordere Figur der König, da dieser gezwungen ist auszuweichen.

König und Dame in einer Linie zu positionieren ist oft gefährlich. Da der Turm nun beide Figuren bedroht und der König ausweichen muss, verliert Schwarz seine Dame.

Die Fesselung

Ähnlich wie beim Spieß geht es auch bei der Fesselung darum, zwei Figuren auf derselben Linie zu bedrohen. Hierbei ist allerdings das Ziel, die vordere Spielfigur auf ihrer Position zu fesseln, da die hintere ansonsten bedroht werden würde.

Besonders gut funktioniert eine Fesselung, wenn die hintere Spielfigur der König ist, da es der vorderen Figur so nicht erlaubt ist, sich in Sicherheit zu begeben. Dadurch kann die vordere Figur nicht nur geschlagen, sondern auch für andere Zwecke gefesselt werden. Zum Beispiel kann diese nicht mehr zur Verteidigung einer anderen Figur genutzt werden.

Der schwarze Läufer wird bewegt, um den weißen Springer zu bedrohen. Sowohl der weiße Springer, als auch die weiße Dame liegen auf derselben Diagonale.
Der weiße Springer kann nun nicht bewegt werden, da ansonsten die weiße Dame vom schwarzen Läufer attackiert werden würde.

Die Verstärkung

Eine gute Positionierung bedeutet nicht nur, dass deine Schachfiguren viele Möglichkeiten für Angriffe haben, sondern auch, dass diese sich gegenseitig schützen. Verstärkung bedeutet, dass die Figuren so platziert werden, dass im Falle eines Kampfes oder Tausches öfter angegriffen werden kann.

Besonders in Kombination mit anderen Techniken, wie zum Beispiel der Fesselung, kann der Gegner in eine unvorteilhafte Lage versetzt werden.

Der weiße Springer wird vom schwarzen Läufer gefesselt und Schwarz ist am Zug. Schwarz kann nun seine offensive Position mit dem Springer verstärken.
Der schwarze Springer attackiert nun ebenfalls den weißen Springer. Da Weiß keine Möglichkeit hat, um die Verteidigung zu verstärken und der Springer gefesselt ist, kann dieser nicht beschützt werden.

Das Ködern

Möchte man den Gegner ködern, um diesen auf eine falsche Fährte zu führen, ist dies eigentlich eher ein psychologischer Trick als eine spezielle Schach Technik, kann aber dennoch sehr effektiv sein.

Hierbei wird dem Gegner das Gefühl gegeben, man hätte einen Fehler gemacht, wodurch dieser den Fehler, ohne viel nachzudenken, ausnützt, dabei aber etwas viel Wichtigeres übersieht. Dies gilt natürlich nicht nur für den Gegner, sondern auch für einen selbst.

Weiß bewegt seinen Läufer in eine ungeschützte Position und kann vom schwarzen Bauer geschlagen werden. Im ersten Moment kann dieser Zug wie ein Fehler wirken.
Bei genauerer Betrachtung dient der weiße Läufer allerdings nur als Ablenkung, um die schwarze Dame mit dem weißen Turm zu bedrohen. Attackiert der Bauer nun den Läufer voreilig, ist die Dame verloren.

Sobald du denkst, der Gegner hat einen Fehler gemacht, solltest du mit deiner Freude abwarten und erst einmal ganz genau analysieren, ob andere Absichten dahinterstecken könnten.

Bauer Strategie

Der Bauer hat im Gegensatz zu den anderen Schachfiguren nur wenige Bewegungsoptionen. Dadurch solltest du aber nicht darauf schließen, dass dieser unwichtig oder einfach zu verstehen ist. Der einzelne Bauer wird oft erst im Endspiel wichtig und hier muss jeder Zug genauestens geplant werden.

Aber auch während des Mittelspiels ist es oft nicht einfach, einen Bauern oder durch Bauern beschütze Figuren zu schlagen. Meist sind hier sogenannte Bauernketten schuld. Ein essenzieller Schritt beim Schach lernen ist es deshalb zu verstehen, wie der Bauer funktioniert und wie dieser effektiv eingesetzt werden kann. Worauf du achten musst und wie du am besten vorgehen solltest, erfährst du im Folgenden.

Das Bauernrennen

Im Endspiel kommt es oft dazu, dass beide Seiten nur noch Bauern übrighaben. Nun gewinnt meist jener Spieler, der es als erster schafft, einen Bauern auf die gegnerische Seite zu befördern und in eine bessere Spielfigur umzuwandeln.

Besonders wichtig ist allerdings auch die Positionierung des Königs. Dieser kann eine wichtige Rolle dabei spielen, die eigenen Bauern vor den gegnerischen Bauern und dem feindlichen König zu beschützen. Ebenso kann der König genutzt werden, um feindliche Bauern zu blockieren.

Die schwarzen Bauern sind zusammen und weiter fortgeschritten als die weißen Bauern. Allerdings ist der weiße König so platziert, dass der schwarze König den linken weißen Bauern nicht mehr aufhalten kann. Weiß kann daher schneller die andere Seite erreichen und so das Bauernrennen gewinnen.

Der Quadrat Trick

Ein nützlicher Trick, um schnell einzuschätzen, wie man bei einem Bauernrennen agieren sollte, ist das sogenannte Quadrat. Mit diesem kannst du auf einen Blick erkennen, ob der König in der Lage ist, einen gegnerischen Bauern rechtzeitig zu stoppen, bevor dieser umgewandelt wird.

Das Quadrat ergibt sich aus der Felder Anzahl zwischen Bauer und letztem Feld. In unserem Beispiel unten sind das 4 Felder. Diese werden nun auch auf die Seite erweitert, sodass sich ein 4×4 Quadrat ergibt. Schafft es der König in das Quadrat, kann er den Bauern aufhalten. Wenn sich der Bauer nach vorne bewegt, wird auch das Quadrat kleiner.

Der schwarze König ist außerhalb des Quadrats und muss daher als nächstes am Zug sein, um das Quadrat betreten zu können. Ist Weiß als nächstes am Zug und der Bauer wird nach vorne bewegt, dann wird auch das Quadrat kleiner und der schwarze König kann dieses nicht mehr betreten.
Hier sieht man, weshalb dieser Trick funktioniert. Schwarz benötigt 4 Züge und Weiß 3 Züge, um das letzte Feld zu erreichen. Der Bauer kann also nur aufgehalten werden, wenn Schwarz als Nächster am Zug ist.

Die Umwandlung durch ein Opfer

Da ein Bauer in jede beliebige Spielfigur (außer den König) umgewandelt werden kann, wenn er die gegnerische Seite erreicht hat, ist es oft sinnvoll andere Schachfiguren dafür zu opfern. Aus diesem Grund solltest du auch einen Turm opfern, wenn du dafür einen Bauern in eine Dame umwandeln kannst.

Im ersten Moment sieht es so aus, als ob die weißen Bauern nicht an den schwarzen vorbei können. Der weiße Läufer kann allerdings den linken schwarzen Bauern schlagen und sich dadurch aufopfern.
Nimmt Schwarz die Aufopferung an und schlägt den weißen Läufer, dann kann der weiße Bauer problemlos weiter zum letzten Feld ziehen, um umgewandelt zu werden. Schlägt der schwarze Bauer allerdings den Läufer nicht, kann der Läufer im nächsten Zug den schwarzen Bauern schlagen.

Die Bauernketten

Wie bereits erwähnt sind Bauern allein nicht besonders stark und leicht angreifbar. Aus diesem Grund solltest du, wenn möglich, immer sogenannte Bauernketten bilden. Dies bedeutet, dass du mehrere Bauern so nebeneinander platzierst, sodass diese sich gegenseitig schützen.

Auf diese Weise werden nicht nur deine Bauern geschützt, sondern die Bauernketten bilden auch schwer durchdringbare Wände, die deinen Spielfiguren, insbesondere dem König, Schutz bieten.

Desto mehr Bauern getrennt von den anderen stehen oder in derselben vertikalen Linie, umso weniger Schutz wird den Bauern und den anderen Spielfiguren gewährt.

Schwarz benötigt sowohl den König, als auch den Turm, um seine schlecht positionierten Bauern zu beschützen. Weiß hat eine Bauernkette gebildet, welche sich gegenseitig schützt. Lediglich das rot markierte Feld muss vom König beschützt werden, während der weiße Turm frei bewegt werden kann.

Weiter oben haben wir dir bereits erklärt, dass ein gleichwertiger Tausch sinnvoll sein kann, wenn der Gegner dadurch einen Nachteil erhält. Ist es dir also möglich mit einem Tausch eine feindliche Bauernkette zu durchbrechen, kann dies durchaus eine gute Entscheidung sein.

Gerade bei der Umwandlung durch ein Opfer wird oft ein Bauer genutzt, um eine feindliche Bauernkette zu durchbrechen. Auf diese Weise kann dann ein verbündeter Bauer die gegnerische Seite leichter erreichen.

Schachmatt setzen

Ein Schachmatt kann in jeder Phase des Spiels erfolgen. Je nach Zeitpunkt und Situation musst du allerdings anders vorgehen. Gerade das Schachmatt setzen ist ein Prozess, den du beim Schach lernen so oft üben musst, bis du diesen automatisch anwenden kannst. Damit du weißt, wann und wie du handeln solltest, haben wir dir die wichtigsten Fakten zusammengefasst und in drei Kategorien aufgeteilt:

Schachmatt im Endspiel

Gerade im Endspiel hat man oft nur wenige Figuren zur Verfügung und muss daher jeden Zug genau planen. Im Folgenden werden wir dir die wichtigsten und häufigsten Szenarien erklären.

Schachmatt mit zwei Türmen

Ein Sieg mit zwei Türmen oder einem Turm und einer Dame ist besonders einfach. Hierbei müssen die zwei Türme nur zwei Linien in Folge blockieren und abwechselnd näher in Richtung feindlichem König rücken. Dieser muss stetig nach hinten weichen, bis schließlich das Schachmatt erzielt wird.

Indem die Türme Abwechselnd nach vorne ziehen wird der König immer weiter nach hinten gedrängt.
Ist das Ende des Spielbretts erreicht kann der König nicht mehr ausweichen und es kommt zum Schachmatt.

Schachmatt mit der Dame

Auch wenn die Dame die mächtigste Figur im Spiel ist, kann diese alleine keinen Sieg erzielen. Um den Gegner dennoch Schachmatt setzen zu können, muss die Dame mit dem König zusammenarbeiten.

Als erstes muss die Dame dafür sorgen, dass sie den König in eine Ecke zurücktreibt. Dabei muss sie allerdings stets ein Feld abstand halten, um nicht vom König geschlagen werden zu können. Da die Dame sowohl vertikal, horizontal als auch diagonal angreifen kann, ist es leicht möglich den König in eine Ecke zu treiben, ohne dass dieser entkommen kann.

Ist der feindliche König in eine der Ecken getrieben, wird der verbündete König für das Schachmatt benötigt. Dieser muss nun in die Nähe des gegnerischen Königs gebracht werden. Dadurch wird ermöglicht, dass die Dame direkt neben den feindlichen König ziehen kann und vom verbündeten König beschützt wird.

Alternativ kann die Dame den feindlichen König auch auf Distanz bedrohen, während der verbündete König diesem die Fluchtmöglichkeiten blockiert. Für ein besseres und detaillierteres Verständnis empfehlen wir dir folgendes Video:

Schachmatt mit einem Turm

Ein Schachmatt mit einem Turm zu erzielen ist zwar schwieriger als mit der Dame, kann allerdings ebenfalls schnell erlernt werden. Da der Turm weniger Bewegungsmöglichkeiten als die Dame hat, müssen Turm und König von Anfang an zusammenarbeiten.

Entweder der König beschützt den Turm, dann kann der Turm den feindlichen König, ähnlich wie eine Dame, in eine Ecke drängen. Eine andere Methode ist es, den feindlichen König Reihe für Reihe nach hinten zu drängen und den Turm auf Abstand zu halten. Diese zweite Methode kannst du dir in diesem Video genauer ansehen:

Schachmatt mit einem Bauern

Mit einem Bauern alleine ist ein Sieg natürlich nicht möglich. Allerdings kann ein Bauer in eine Dame oder einen Turm umgewandelt werden. Je nachdem wie Bauer und Könige platziert sind, ist es möglich den Bauern auf die andere Seite zu eskortieren oder es kommt zu einem Unentschieden.

Problematisch wird es insbesondere, wenn der Bauer am Rand des Spielfelds steht. Hier musst du darauf achten, dass dein König früh genug den gegnerischen König davon abhält, deinen Bauern zu blockieren. Aber egal wo dein Bauer platziert ist, ein falscher Zug kann im Endspiel dazu führen, dass aus deinem Sieg ein Unentschieden wird.

Du solltest dich daher auf jeden Fall mit dem Endspiel genauer auseinandersetzen und dieses üben. Um dir den Einstieg zu erleichtern, sieh dir am besten folgendes Video an.

Schachmatt mit Läufer und Springer

Hast du nur noch zwei Läufer oder einen Läufer und einen Springer übrig, ist es ebenfalls möglich den Gegner Schachmatt zu setzen. Mit zwei Springern funktioniert dies allerdings nicht, da es zuerst zu einem Unentschieden kommen würde.

Eine Ausnahme wäre es, wenn der gegnerische Spieler neben dem König noch einen Bauern besitzt. In diesem Fall ist ein Schachmatt mit 2 Springern erzielbar. All diese Szenarien sind allerdings extrem selten und komplex, weshalb wir diese nicht genauer erklären werden.

Schachmatt im Mittelspiel

Auch wenn eine Runde oft in einem Endspiel endet, ist dies nicht immer der Fall. Gerade wenn der Gegner einen Vorsprung hat, kann es sinnvoll sein, eine andere Taktik zu verfolgen.

Grundsätzlich ist es wichtig, den König vor Angriffen zu beschützen. Genau dies kann dir in einigen Fällen aber auch zum Verhängnis werden. Während der König im Endspiel viele Felder zur Verfügung hat, um auszuweichen, ist dies im Mittelspiel nicht immer der Fall.

So kann es dazu kommen, dass der König von seiner eigenen Verteidigung oder gegnerischen Spielfiguren eingesperrt wird und keine Möglichkeit hat, um einem Angriff auszuweichen. Bist du nicht achtsam, kann dies schneller passieren als du denkst. Insbesondere mit der Dame kann man auf diese Weise schnell ein Schachmatt erzwingen.

Eines der schnellsten Schachmatt ist das sogenannte Schäfermatt (auch Schachmatt in 4 Zügen genannt). Diese Strategie ist außerdem ein gutes Beispiel dafür, wie ein Spiel durch eine Unachtsamkeit schnell zu Ende sein kann.
Obwohl Schwarz noch alle Figuren besitzt, kann die weiße Dame den schwarzen Bauern attackieren und den König bedrohen. Dieser wird von seiner eigenen Dame geblockt und kann nicht ausweichen, wodurch es zu einem Schachmatt kommt.

Behalte daher sowohl deinen als auch den gegnerischen König im Auge. Bemerkst du, dass der feindliche König wenig Ausweichmöglichkeiten hat, ist eine offensive Strategie vielleicht genau die richtige.

Schachmatt durch Vorausplanung

Beim Schach spielen ist es besonders wichtig vorauszudenken. Gute Spieler überlegen nicht nur, welcher der beste nächste Zug sein könnte, sondern wie sich der nächste Zug auf die darauffolgenden Züge auswirken könnte.

Auf diese Weiße kann auch ein anfangs harmlos erscheinender Zug spielentscheidend sein. Du solltest daher nicht nur planen wie du den gegnerischen König mit dem nächsten Zug, sondern auch wie du diesen mit den nächsten zwei, drei, vier oder sogar mehr Zügen Schachmatt setzen könntest. Das Vorausdenken kannst du perfekt mit den oben gelernten strategischen Techniken kombinieren. Hier ein Beispiel:

Die Technik Köder wird von Weiß angewendet und der weiße Springer wird neben Dame und Läufer platziert. Schwarz könnte nun verlockt sein, mit seinem Läufer den gegnerischen Springer zu attackieren, da er davon ausgeht, Weiß hat einen Fehler gemacht.
Greift der schwarze Läufer nun an, kann der weiße Bauer den Läufer nicht zurückschlagen. Die schwarze Dame würde danach nämlich den weißen König Schachmatt setzen. Dies war allerdings kein Fehler von Weiß sondern eine Vorausplanung mit einem ganz anderen Ziel.
Tatsächlich wurde der Springer nämlich geopfert, damit der weiße Läufer die rot markierte Diagonale bedrohen kann. Nun kann die weiße Dame nach vorne ziehen und den König bedrohen, wodurch der schwarze Turm gezwungen ist anzugreifen.
Der weiße Turm kann nun den schwarzen Turm angreifen und es kommt zum Schachmatt, da der König nicht mehr ausweichen kann. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie richtiges Vorausdenken und die Kombination mit strategischen Techniken funktioniert.

Umso weiter in die Zukunft geplant wird, umso komplexer wird es allerdings auch und man darf nicht vergessen, dass die gegnerischen Züge nicht vorhergesagt werden können.

Wirklich gute Spieler planen allerdings immer mehrere Züge voraus und durchdenken die verschiedensten Szenarien. Möchte man die Bewegungen des Gegners erahnen, ist es am effizientesten, man versucht aus Sicht des Gegners den besten Zug zu finden, da dieser vermutlich denselben wählen würde.

Fazit

Schach lernen ist gar nicht so schwer, wie es anfangs oft wirkt. Wichtig ist allerdings, dass die Eröffnungen, Techniken, usw. nicht nur theoretisch verstanden, sondern auch in der Praxis wiederholt geübt werden. Nur dann wird das Schach lernen auch wirklich deutliche Ergebnisse liefern. Hier nochmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Zu Beginn solltest du dich insbesondere darauf fokussieren, dass du bereits bei der Eröffnung deine Figuren stark positionierst und wenn möglich die Mitte des Spielbretts kontrollierst. Nutze anschließend die oben genannten Techniken, um eine Schwachstelle in der Positionierung deines Gegners zu finden.

Wenn du eine gute Strategie hast, kannst du den Gegner vielleicht sogar frühzeitig Schachmatt setzen. Achte aber stets darauf, dass du nicht selbst in eine Falle tappst. Beachte außerdem das Punktesystem für deine Spielfiguren, da dieses einen schnellen Überblick verschafft und du bei einem Vorsprung keine unnötigen Risiken eingehst.

Gehst du auf diese Weise vor, genügt es schon, wenn du gegen Ende des Spiels einen einzigen Bauern Vorsprung hast. Diesen musst du nur gezielt und durchdacht auf die andere Seite des Spielbretts befördern. Mit Dame und König kannst du den Gegner nun leicht Schachmatt setzen.

Natürlich deckt unser Artikel nicht die gesamte und tiefgreifende Logik hinter dem Strategiespiel ab, zu dem es unzählige Bücher gibt, mit denen du noch viel detaillierter und spezifischer Schach lernen kannst. Allerdings liefert dieser Artikel einen guten Überblick über die wichtigsten Aspekte. Außerdem ist dieser Artikel so aufgebaut, dass er auch Anfängern einen einfachen Einstieg zum Schach lernen mit einer schnellen Lernkurve ermöglicht.

Solltest du noch irgendwelche Fragen haben, dann sieh dir am besten auch den ersten Artikel Schach Regeln (Teil 1) nochmal an. In diesem erhältst du nicht nur eine Anleitung und alle wichtigen Regeln, die du beachten musst, sondern wir haben dir auch die wichtigsten Fragen rund um das Thema Schach beantwortet.

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Armin Köck
Armin Köck

Armin liebt es in seiner Freizeit neue Aktivitäten auszuprobieren und sich selbst herauszufordern. Er ist davon überzeugt, dass man nie zu alt ist, um seine wahre Leidenschaft zu entdecken.

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